Miniaturbild Stigmatisierung und Ausgrenzung
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Du bist nicht Schuld an Deiner Erkrankung! Deshalb darf Dich keiner ausgrenzen oder beleidigen. Mit dieser E-Mail-Aktion fordern wir, bei der Nationalen Diabetesstrategie, der geplanten Aufklärungs- und Informationskampagne zu Diabetes und bei der Vermittlung von Gesundheitskompetenz endlich Gas zu geben. Diese Aufforderung richten wir an Gesundheitsminister Jens Spahn, Bildungsministerin Anja Karliczek und an die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA), Dr. Heidrun Thaiss.

#diabetesstimme

Jens Spahn ist der Bundesminister für Gesundheit
Anja Karliczek ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung
Dr. Heidrun M. Thaiss ist die Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Aktionsbrief anzeigen
Sehr geehrter Herr Minister Spahn, sehr geehrte Frau Ministerin Dr. Karliczek, sehr geehrte Frau Dr. Thaiss,

mangelnde Aufklärung über die chronische Erkrankung Diabetes führt oft zu direkten und/oder indirekten Schuldzuweisungen an die Betroffenen. Besonders bei jungen Menschen mit Diabetes Typ 1 kommt es deshalb oft zu Frustration und Ärger – denn Diabetes Typ 1 ist ursächlich auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen, die unabhängig von individuellem Verhalten auftritt. Personen mit einem hohen Diabetesrisiko Typ 2 können durch eine Lebensstiländerung zwar zu 30-60 Prozent den Ausbruch ihrer Erkrankung verhindern oder verzögern – aber eben nicht jeder und nicht vollständig. Menschen mit Diabetes Typ 2 internalisieren häufig Gefühle der Schuld, die Krankheit durch eigenes Fehlverhalten mitverursacht zu haben, da sie zu 80-90 Prozent Übergewicht oder schweres Übergewicht haben – letzteres ist aber ebenfalls eine chronische Erkrankung und nicht einfach „Fehlverhalten“.

38 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 fühlen sich aufgrund ihrer Erkrankung stigmatisiert, so das Ergebnis unserer Umfrage unter mehr als 1500 Menschen mit Diabetes Typ 2 diesen Sommer. 84 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 sind der Meinung, die Öffentlichkeit nehme ihre Erkrankung nicht ernst und 89 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ 2 finden, die Öffentlichkeit sei nicht gut über Diabetes informiert.

Seit 2016 verfügt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) über ein Sonderbudget in Millionenhöhe, das für eine bundesweite Aufklärungs- und Informationskampagne vorgesehen ist. Es ist uns völlig unverständlich, warum hier keine Ergebisse sichtbar werden! Systematische Aufklärungsarbeit sowohl in der breiten Bevölkerung, z.B. mittels Massenmedienkampagnen, als auch in der strukturierten Weiterbildung von Lehrer*innen, Erzieher*innen und Betreuer*innen, als auch in Form von Lehrinhalten an Schulen ist dringend umzusetzen.

Darüber hinaus ist eine Förderung der Gesundheitskompetenz der breiten Bevölkerung notwendig. Wie Menschen für sie relevante Gesundheits- und Krankheitsinformationen finden, bewerten und für sich nutzen können, muss praktisches Alltagswissen der Bevölkerung werden. Hierzu gehören auch Wissen und Fertigkeiten, wie das Leben mit einer chronischen Krankheit unter bestmöglichem Erhalt der Lebensqualität bewältigt werden bzw. wie das Verständnis für die besonderen Bedürfnisse von Betroffenen in der Allgemeinbevölkerung gefördert werden kann.

Kürzlich hat die Koalition eine Halbzeitbilanz gezogen: Trotz breiter überparteilicher Zustimmung ist die Nationale Diabetesstrategie noch immer nicht initiiert worden.

Wir fordern daher die unverzügliche Umsetzung der Nationalen Diabetesstrategie gemäß Koalitionsvertrag, die Umsetzung einer breiten, stratifizierten Diabetes-Aufklärungs- und Informationskampagne bei der BzgA und die Integration von Lehrinhalten zur Vermittlung von praktischer Gesundheitskompetenz: Leben mit der chronischen Erkrankung Diabetes Typ 1 und 2 an allen Schulformen.

Mit freundlichen Grüßen,
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